Die Gebrauchsgrafik

Im heutigen Sprachbegriff als Grafik-Design bekannt, waren gebrauchsgrafische Arbeiten bei Georg Seyler der Kern seiner beruflichen Tätigkeit. Mit der soliden handwerklichen Grundlage des Chromolithografen ausgestattet, war er prädestiniert für wissenschaftlich-technische Illustrationen und Grafiken aller Art. Dies führte nach den frühen Arbeiten im politischen Bereich in den sechziger und siebziger Jahren zu Verlagen und Zeitschriften wie URANIA, Jugend+Technik, Poseidon oder dem Marinekalender der DDR. Besonders seine zwei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Hausgrafiker der URANIA brachten den für ihn charakteristischen Illustrationsstil hervor, der mich als Jugendlichen besonders begeisterte und vorbildhaft war.
Eine eigene Gruppe in dieser Kategorie bilden die neun Schiffsporträts. Sie entstanden nicht als Auftragsarbeit sondern waren reine Freizeitarbeiten die der Freude am Objekt entsprangen. Nur die BOUNTY wurde viele Jahre später für einen Artikel in der Modellbau-heute abgedruckt.
Seine bemerkenswerte Fähigkeit sich in die verschiedensten auch abstrakten Sachverhalte hineindenken zu können, ließ besonders anschauliche und einleuchtende Grafiken entstehen, die dem Leser ermöglichten auch komplizierte Zusammenhänge zu verstehen. Wichtig war für ihn, den manchmal "langweiligen" und abstrakten Inhalten in der Grafik einen reizvollen und interessanten Ausdruck zu geben.Daraus entwickelte er auch seinen ständig wachsenden Wissenschatz, den wir Youngsters so bewunderten.
Vorliebe waren auch hier maritime Themen, wie die Beispiele belegen. Neben den farbigen und detailreichen Illustrationen der URANIA, die für DDR-Verhältnisse über recht gute Druckverfahren verfügte, hatte er auf Grund der Lithografenerfahrung auch die Fähigkeit mit sehr sparsamen grafischen Mitteln (schwarzer Linie, Punkt) interessante und reizvolle Darstellungen zu schaffen. Eine Fähigkeit, die im Zeitalter der Computer mit 16 Mio Farben völlig auszusterben droht, aber in der DDR bei mangelhafter Drucktechnik eine ständige Herausforderung war.
Hervorragende Beispiele sind die Illustrationen der Marinekalender.

Die anderen gebrauchsgrafischen Kategorien sind hier nicht so umfangreich belegt. Zum Teil liegt das daran, dass die Tätigkeiten wie Plakat und Ausstellung ein halbes Jahrhundert schon zurückliegen und kaum dokumentiert wurden.
Bei Marke und Comic waren es offensichtlich auch nur seltene Aufträge, die er bearbeitet hat.
Die politisch motivierte Comicserie "Petz und Mimi" aus den fünfziger Jahren, stellt ein interessantes Unikum dar. Sie diente in der Zeit des Kalten Krieges und dem Vorfeld des Mauerbaus der Auseinandersetzung zwischen Ost- und Westberlin.Wenn man sich erinnert, dass Georg damals im Amt für Information der DDR arbeitete, verwundert dies nicht.
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