Die Malerei


Entgegen früheren Annahmen hat die Aufnahme des Nachlasses inzwischen deutlich gemacht, dass Georg Seyler schon kurz nach dem Krieg begann, sich vermehrt mit der Malerei zu beschäftigen. Neben wenigen traditionellen Bildkopien holländischer Meister wie Terborch und Rembrandt sind eine ganze Reihe von Landschaftsbildern erhalten, die dem damaligen Leitbildl des sozialistischen Realismus nahe standen. Sowohl auf Leinwand als auch auf Hartfaserpappe probierte Georg Seyler die altmeisterliche Malweise aus, von der er später deutlich abging. Später wurde fast ausschließlich die Landschaft sein Motiv und das noch in einer sehr maritimen Ausprägung. Seine Liebe zur Küste, zum Meer und der Schiffahrt wurde wesentlich auch durch seine Reisen mit geprägt. Zu den zwischen 1960 und 1980 fast jährlichen mehrwöchigen Urlaubsaufenthalten im Ferienhaus seines Freund und  Kollegen Prof. Wittkugel in Bansin/Usedom kamen zwischen 1964 und 1970 fünf Kreuzfahrten auf Schiffen der DDR und Sowjetunion. 1994, mit schon über 80 Jahren, entschloß er sich noch einmal zu einer Nordlandreise mit dem slowenischen Kreuzfahrtschiff   ADRIANA. Ab seinem 65. Lebensjahr (1980), das ihm als Rentner in der DDR das Reisen in den Westen ermöglichte, verbrachte er  jährlich einen mehrwöchigen Urlaubsaufenthalt bei seinem Sohn Edward in Cornwall. Erst die zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen seiner Frau beendeten Ende der Achtziger diese Aufenthalte. Auf all den Reisen entstanden hunderte Skizzen mit Bleistift oder Kugelschreiber, die er später im Pankower Atelier umsetzte. Nur ab und zu hat er vor Ort Pastelle oder Ölbilder gemalt oder mit der Feder gezeichnet.
Obwohl seine Art der Malerei sehr frisch und impressionistisch ausgeführt wurde, bevorzugte er für die Umsetzung mit Spachtel und Ölfarbe auf Karton das Atelier. Dort ermöglichte die rasche Arbeitsweise das Experimentieren mit verschiedenen Varianten. Es entstanden oft mehrere verschiedene Versionen eines Motivs, oder wurden nach Jahren nocheinmal "umgearbeitet". Die konkrete Umsetzung war dann immer eine neue bildhafte Komposition, die keinen porträthaften Anspruch zum realen Vorbild erhob, sondern der augenblicklichen gestalterischen Ambition des Künstlers entsprang. Die Malweise Georg Seylers stand in ihrer Frische und impressionistischen Lockerheit in spannendem Gegensatz zu den "alltäglichen" strengen gebrauchsgrafischen Arbeiten, mit denen er sein Brot verdiente.






Frühe Arbeiten vor 1939


Schiffsportraits und Seestücke


Cornwall/Devon


Sieben-Meeres-Fahrt 1964



Nordlandreise 1966


Nordlandreise 1968



Schwarzmeerreise 1969


Schwarzmeerreise 1970


Nordlandreise 1994


Rumänien 1977


Figürliche Motive



Usedom und Ostsee


Kriegszeit Motive


Gebirgsmotive


Märkische Landschaft


Arktische Motive



Aquarelle


Arbeitswelten

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copyright  Michael Sohn